Paul Weber - Namensgeber des BBZ Homburg

"Wirtschaft wird von Menschen für Menschen gemacht"

"Ausschlaggebend für mein Denken und Handeln in den vergangenen 40 Jahren meines betrieblichen Lebens war das Gedankengut, das mir Professor Thomas bei meinem Studium während des Krieges an der Universität Heidelberg mitgegeben hat. Seine anthropologische, also menschenbezogene Betriebswirtschaftslehre, habe ich in mich aufgenommen und in meiner vierzigjährigen Tätigkeit als Unternehmer zu verwirklichen versucht.

Nach den Lehren von Professor Thomas ist ein Unternehmen nicht das Produkt des Kapitals, sondern es ist ein Werk der Menschen. Hier arbeiten sie, um gegen ein angemessenes Entgelt ihre Mitmenschen mit Gütern und Diensten zu versorgen. Sie bedienen sich dabei der Werkzeuge, der Maschinen und maschinellen Anlagen, der sogenannten Produktionsmittel; im Vordergrund stehen aber ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten, die sie hier zur Entfaltung bringen können. Der Kerninhalt der Unternehmung ist also nicht das Kapital, sondern die Arbeit. Alle Unternehmungen zusammen ergeben die Wirtschaft eines Volkes. Diese Wirtschaft ist danach das Ergebnis menschlicher Tätigkeit.

Wirtschaft wird von Menschen für Menschen gemacht. Sie ist deshalb so zu gestalten, dass sie auch dem Menschen wiederum dienen kann. Mit anderen Worten: Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres wirtschaftlichen Geschehens und ist der wichtigste Faktor im Betrieb. Ein Unternehmen muss deshalb lebens- und menschengerecht geführt werden, um seine Aufgaben in Wirtschaft und Gesellschaft zufriedenstellend erfüllen zu können." (Dr. Paul Weber)

Dr. Paul Weber, fünf Jahrzehnte im Dienste der saarländischen Wirtschaft und vier Jahrzehnte an der Spitze der Karlsberg Brauerei, ist eine der bedeutendsten Unternehmerpersönlichkeiten unseres Landes. Er war schon in der Frühzeit seines Wirkens seiner Zeit weit voraus, indem er menschengerechte Unternehmensführung nicht nur proklamierte, sondern durch vorbildliches Handeln im täglichen Leben in die Tat umsetzte. Sein Vorbild war die Saat auch der wirtschaftlichen Erfolge des heutigen Karlsberg-Verbundes, die weit über die Grenzen unseres Landes hinaus Anerkennung finden.